YOUTUBE READER

Die Videoclip-Plattform YouTube ist ein weltweites Phänomen: Wie viele Nutzer täglich die Seite besuchen, wie viele Stunden Videomaterial auf YouTube abrufbar sind und wie viele Stunden neues Material täglich hinzu kommt, ist schwer zu sagen. Fest steht: ‘ne Menge!

Bisher ist das Phänomen YouTube von der Wissenschaft weitgehend ignoriert worden. Wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb, weil es schwer ist, das sich täglich verändernde Wissenschaftsobjekt zu erfassen und zu beschreiben.

Die Autoren des YouTube Readers (herausgegeben von Pelle Snickars und Patrick Vonderau) haben die Herausforderung angenommen. In verschiedenen Kapiteln zu “Mediality”, “Usage”, “Form”, “Industry”, “Storage” und “Curatorship” versuchen sie YouTube wissenschaftlich zu greifen. Noch habe ich nur die Einleitung gelesen, aber das Buch scheint interessant. Besonders Artikel wie “The Future of a Medium Once Known as Television” von William Uricchio scheinen spannend zu sein.

Literaturtipp: Snickars, Pelle/Vonderau, Patrick (Hg.) (2009): The YouTube Reader. National Library of Sweden: Stockholm.

Wer lieber was sehen möchte: Auf youtubereader.com ist eine von Giovanna Fossati zusammengestellte Netzausstellung zu sehen.

youtubereader

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VIRGINIA’S NEW iPAD

Ich würde sagen, in diesem Falle haben wir keine Silver Surferin mehr (mit Silver Surfer werden diejenigen Internetnutzer genannt, die 50+ sind und deswegen vermeintlich silber – oder grau – schimmernde Haare haben), sondern eine White Surferin: Die Dame ist 50+50, also knapp 100 Jahre alt und erfreut sich gerade an ihrem neuen iPad. Von wegen ältere Frauen sind technikscheu!

Sie schätzt das iPad übrigens sehr, da sie aufgrund eingeschränkter Sehkraft Bücher nur noch schwer lesen konnte. Das iPad ermöglicht es Virginia, e-Books zu lesen, da bei dem digitalen Pendant die Schriftgröße start vergrößert werden kann.

ALSO DANN VIRGINIA: ENJOY YOUR IPAD!

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GUTEN RUTSCH

…äh “Guten Lutsch”, um in den Worten der “Aussenseiter” zu sprechen.

Formen der Unterhaltung sind mannigfaltig und das Gefühl, unterhalten zu werden, höchst subjektiv. Aus mir persönlich unerfindlichen Gründen ist dieses Video bereits knapp 25.000 Mal auf YouTube gesehen, 3.800 Mal bewertet und 1.200 Mal kommentiert worden. Letzteres sogar meist positiv. WHAT THE…?!

Nun gut, wer’s mag.

Ich zumindest wünsche ganz klassisch einen GUTEN RUTSCH und keinen Guten Lutsch.

Auf’s neue Jahrzehnt!

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SITA SINGS THE BLUES

Mit ihrem animierten Film “Sita sings the Blues” beschreitet die Amerikanische Künstlerin Nina Paley völlig neue Wege der Filmproduktion und -distribution: Unter einer Creative Commons Attribution-Share Alike License stellt sie ihren mit finanzieller Unterstützung der Netzgemeinde finanzierten Film zur freien Verfügung ins Netz. Sie “schenkt” ihn ihren Zuschauern, mit deren Hilfe der Film überhaupt erst möglich war – treu ihrer einer sich wandelnden Gesellschaft angemessenen Philosophie: “From the shared culture it came, and back into the shared culture it goes.” (Lest den ganzen Text von Nina Paley hier.)

Selbstverständlich stellt sich bei diesem (bisher) sehr unorthodoxen Geschäftsmodell die Frage nach den Erlöschancen eines frei im Netz flottierenden Films. Aber auch hier vertritt Nina Paley eine konsequenz kultur- und gesellschaftsoptimistische Einstellung: “My personal experience confirms audiences are generous and want to support artists. Surely there’s a way for this to happen without centrally controlling every transaction.”

Ihr Geschäftsmodell basiert dabei auf freiwilligen Zahlungen bzw. Spenden, Sponsoren und freiwilligen Abgaben derer, die mit “Sita sings the Blues” Elöse erzielen (z.B. durch öffentliche Screenings). Zugrunde liegt dabei nicht nur die Überzeugung einer sich positiv und zu Gunsten des Künstlers selber regulierenden Kultur, sondern auch die Ablehnung einer auf “coercion and extortion” (also Zwang und Repression sowie Kontrolle) basierenden Kultur bzw. “Kulturindustrie” – denn implizit schwingt eine große Portion Kritische Theorie mit, wenn sie fordert, dass Kultur vom kommerziellen Vermarktungszwang gelöst werden muss.

Dem ARD-Morgenmagazin zufolge (Sendung vom 16.12.2009) geht ihr Optimismus auf: Ein Angebot von 20.000 Dollar für ihren Film (der dann der freien Distribution entzogen würde) hatte Nina Paley abgelehnt. Durch freiwillige Zahlungen sind dafür bisher bereits rund 55.000 Dollar zustande gekommen.

Ich persönlich kann ihr weiterhin viel Erfolg wünschen. Mir persönlich würde ich wünschen, ähnlich positive Erfahrung mit der Großzügigkeit der Netaudience zu machen. Meine Erfahrungen des “free contents” im Netz korrespondieren leider eher mit den in der South Park Folge “YouTube Stars” ironisierten. (Siehe Eintrag vom 10.12.2009.)

Und das ist ihr Werk: SITA SINGS THE BLUES

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The Shining-Trailer

Das Fundstück dieser Woche ist eine wunderbare Kollisions-Montage; aber nicht á la Eisenstein (Politiker vs. Schwein), sondern Familienfilm vs. The Shining.

Mensch, was sind YouTube-User für kreative Zeitgenossen.

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