SITA SINGS THE BLUES

Mit ihrem animierten Film “Sita sings the Blues” beschreitet die Amerikanische Künstlerin Nina Paley völlig neue Wege der Filmproduktion und -distribution: Unter einer Creative Commons Attribution-Share Alike License stellt sie ihren mit finanzieller Unterstützung der Netzgemeinde finanzierten Film zur freien Verfügung ins Netz. Sie “schenkt” ihn ihren Zuschauern, mit deren Hilfe der Film überhaupt erst möglich war – treu ihrer einer sich wandelnden Gesellschaft angemessenen Philosophie: “From the shared culture it came, and back into the shared culture it goes.” (Lest den ganzen Text von Nina Paley hier.)

Selbstverständlich stellt sich bei diesem (bisher) sehr unorthodoxen Geschäftsmodell die Frage nach den Erlöschancen eines frei im Netz flottierenden Films. Aber auch hier vertritt Nina Paley eine konsequenz kultur- und gesellschaftsoptimistische Einstellung: “My personal experience confirms audiences are generous and want to support artists. Surely there’s a way for this to happen without centrally controlling every transaction.”

Ihr Geschäftsmodell basiert dabei auf freiwilligen Zahlungen bzw. Spenden, Sponsoren und freiwilligen Abgaben derer, die mit “Sita sings the Blues” Elöse erzielen (z.B. durch öffentliche Screenings). Zugrunde liegt dabei nicht nur die Überzeugung einer sich positiv und zu Gunsten des Künstlers selber regulierenden Kultur, sondern auch die Ablehnung einer auf “coercion and extortion” (also Zwang und Repression sowie Kontrolle) basierenden Kultur bzw. “Kulturindustrie” – denn implizit schwingt eine große Portion Kritische Theorie mit, wenn sie fordert, dass Kultur vom kommerziellen Vermarktungszwang gelöst werden muss.

Dem ARD-Morgenmagazin zufolge (Sendung vom 16.12.2009) geht ihr Optimismus auf: Ein Angebot von 20.000 Dollar für ihren Film (der dann der freien Distribution entzogen würde) hatte Nina Paley abgelehnt. Durch freiwillige Zahlungen sind dafür bisher bereits rund 55.000 Dollar zustande gekommen.

Ich persönlich kann ihr weiterhin viel Erfolg wünschen. Mir persönlich würde ich wünschen, ähnlich positive Erfahrung mit der Großzügigkeit der Netaudience zu machen. Meine Erfahrungen des “free contents” im Netz korrespondieren leider eher mit den in der South Park Folge “YouTube Stars” ironisierten. (Siehe Eintrag vom 10.12.2009.)

Und das ist ihr Werk: SITA SINGS THE BLUES

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